Kurz nach meinem Geburtstag im September hieß es (voraussichtlich das letzte Mal in diesem Jahr): Roadtrip! 🙂 …und diesmal machte ich mich ganz alleine auf den Weg.
Nachdem ich ja bereits mit meinem Van in Portugal und Slowenien war, wollte ich nun den Norden erkunden. Seit langer Zeit stand Dänemark auf meiner Reiseliste – das einzige skandinavische Land in dem ich zuvor noch nie gewesen war und so war der Entschluss schnell gefasst.
Auf dem Weg in den Norden machte ich einen kurzen Zwischenstopp etwas südlich von Hamburg, um dann am nächsten Tag entspannt nach Dänemark zu fahren.
Wattenmeerinsel Rømø
Die erste Station befand sich nur unweit der Grenze in Dänemarks Westen. Über eine Brücke gelangte ich auf die kleine Wattenmeerinsel Rømø, die nur wenige Kilomter nördlich von Sylt in der Nordsee liegt. Absolutes Highlight hier: der große weitläufige Sandstrand, den man auch mit dem Auto, Van oder Wohnmobil befahren kann. Ein echtes muss für Vanlifer. 🙂
Zugegebenermaßen war ich zu Beginn skeptisch und hatte auch ein wenig Angst um meinen Bus aber nachdem ich hinter den Dünen schon viele andere Fahrzeuge sehen konnte, vertraute ich dem Ganzen und parkte meinen Van auf dem Sand. Zu Fuß lief ich entlang der Küste, tauchte meine Zehen ins Meerwasser und genoss hier den Nachmittag am Strand.
Ribe
Da das Übernachten am Strand in Rømø verboten ist, fuhr ich gegen späteren Nachmittag weiter und zurück aufs Festland. Hier legte ich nochmal einen kleinen Stopp in Ribe, Dänemarks ältester Stadt ein. Leider verbrachte ich nur wenig Zeit hier aber das kleine Städtchen ist definitiv einen Ausflug wert!
Esbjerg – Der Mensch am Meer
Am Abend fand ich einen tollen Stellplatz mit Blick aufs Meer und verbrachte hier eine ruhige Nacht in der Nähe der Stadt Esbjerg. Am nächsten Morgen ließ sich sogar die Sonne blicken und ich startete den Tag mit einem kleinen Spaziergang am Strand. Eine Besonderheit hier in der Gegend sind die „Menschen am Meer“, eine neun Meter hohe Skulpturengruppe am Strand.
Nationalpark Thy – Vorupør – Cold Hawaii
Meine Route führte mich weiter entlang der Westküste Richtung Norden und ich fuhr auch durch den wunderschönen Nationalpark Thy. Hier kann man neben zahlreichen Wanderwegen auch die Surferorte, die zu Dänemarks „Cold Hawaii“ gehören, besuchen. Meinen ersten Halt legte ich in Vorupør ein, einem kleinen Fischerort und war sofort begeistert von der Kulisse, die sich mir bot.
Cold Hawaii – Klitmøller
Ich entschied mich dafür die nächsten Tage auf einem Campingplatz in Klitmøller zu verbringen. Ein kurzer Fußweg führte von hier zum Strand, wo ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das Glück hatte wunderschöne Sonnenuntergänge zu genießen – einfach traumhaft!
Meinen zweiten Tag in der Gegend verbrachte ich am Meer und buchte mir im Ort einen Surfkurs. Leider waren die Wellen nicht optimal aber es hat trotzdem Spaß gemacht mal wieder auf dem Brett zu stehen. 🙂
Rubjerg Knude Fyr
Auf dem Weg weiter Richtung Norden besuchte ich den Leuchtturm Rubjerg Knude, dieser befindet sich an der sogenannten Wanderdüne, die sich aufgrund des starken Windes an der Küste immer weiter bewegt. Irgendwann wurde die Düne so groß, dass der eigentliche Leuchtturm vom Meer aus gar nicht mehr zu sehen war. In späteren Jahren passierte die Düne den Leuchtturm und andere Gebäude, die mittlerweile von Sandbergen verschüttet oder eingestürzt sind. Später versetzte man den Leuchtturm weiter ins Landesinnere, um ihn nicht der Gefahr auszusetzen irgendwann ins Meer zu stürzen. Der Leuchtturm ist frei zu gänglich und man hat einen tollen Blick auf das Meer und die umliegende Landschaft.
Skagen & Grenen
Nach einer weiteren kurzen Autofahrt erreichte ich den nördlichsten Punkt Dänemarks: die Landespitze Grenen nördlich der Stadt Skagen. Hier treffen Nord- und Ostsee aufeinader und ich hatte das große Glück genau hier einen Seehund im Meer zu sehen. Was für ein toller Moment. 🙂
Zu Fuß lief ich entlang des langen Sandstrands und durch die Dünen zurück zu meinem Van und machte danach noch einmal einen kurzen Stopp in der Stadt Skagen selbst, bevor ich weiter zu meinem Schlafplatz für die Nacht fuhr – der letzte an Dänemarks Westküste in wunderschöner Kulisse.
Aalborg & Aarhus
Nachdem ich die letzten Tage viel am Strand verbracht habe, stand jetzt ein wenig Sightseeing auf dem Programm. Mein Weg führte mich Richtung Südosten und ich kam an den Städten Aalborg und Aarhus vorbei, wo ich jeweils einen kurzen Stopp einlegte. Besonders die Architektur beider Städte – von Fachwerkhäusern über historische Wikingergebäude hin zu modernen Stadtzentren und Hafengebieten – beeindruckte mich sehr.
Odense
Am nächsten Tag verabschiedete ich mich von der großen Halbinsel Jütland und fuhr weiter auf die Insel Fünen. Hier besuchte ich am Vormittag die Stadt Odense, schlenderte gemütlich durch das schöne Zentrum und gönnte mir einen leckeren Chai Latte. Als Heimatstadt des dänischen Dichters und Schriftstellers Hans Christian Andersen bekannt, findet man hier neben seinem Geburtshaus auch viele alte farbenfrohe Häuser, weitläufige Grünflächen sowie schmale gemütliche Gassen mit Kopfsteinpflaster – einfach zauberhaft.
Roskilde
Weiter führte mich der Weg auf die Insel Seeland, wo sich die Stadt Roskilde befindet und wo man viel über Dänemarks Geschichte erfahren kann. Sehenswert sind der Dom zu Roskilde und das Wikingerschiffsmuseum am Roskilde Fjord.
Kopenhagen
Ebenfalls auf Seeland befindet sich Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen, die man auf jeden Fall besuchen sollte! Ich fühlte mich sofort wohl und verbrachte den gesamten Tag als typischer Touri und besichtigte die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, angefangen beim schönen Hafenviertel Nyhavn mit seinen markanten bunten Häusern direkt am Kanal.
Von hier aus führte mich der Weg weiter zum Schloss Amalienborg, was im Besitz der dänischen Königsfamilie liegt.
Ein weiteres Highlight der Stadt befindet sich am Hafen: die Statue der kleinen Meerjungfrau.
Mitten im Stadtzentrum und am Rande des königlichen Gartens Kongens Have befindet sich das Schloss Rosenborg, was sich mir als super tolles Fotomotiv anbot – wunderschön.
Zu guter letzt besuchte ich noch den Rundetårn im Stadtzentrum. Der Turm dient als Volkssternwarte, Ausstellungsort und ist aufgrund seiner Dachterrasse ein beliebter Aussichtspunkt bei Touristen. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt.
Auf dem Rückweg kam ich außerdem noch am Rådhusplads im Zentrum der Stadt und dem Eingang zum beliebten Tivoli-Vergnügungs- und Erholungspark vorbei.
Stevns Klint & Møns Klint
Nach so viel Stadtbesichtigungen in den vergangenen Tagen freute ich mich wieder auf ein wenig mehr Natur. Für die letzten Tage in Dänemark plante ich noch einen Abstecher im Südosten Seelands ein, wo sich Stevns und Møns Klint befinden, die höchsten Steilküsten Dänemarks angrenzend an die Ostsee. Bei einer Wanderung konnte ich tolle Ausblicke auf die Klippen erhaschen und hatte Glück, dass auch der Regen immer mal wieder nachließ und ich hier tolle Fotos machen konnte.
Schon auf der Fahrt an die Küste kam ich durch den Ort Stege auf der Insel Møn, der mir sofort ins Auge fiel und auf dem Rückweg entschied ich mich kurzerhand dazu hier meine letzte Nacht in Dänemark zu verbringen und das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Am Abend spazierte ich durch die Stadt und am Meer entlang und genoss hier noch einmal einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Lolland & Dodekalitten
An meinem letzten Tag fuhr ich nach Lolland und wollte mir hier noch die sogenannten Dodekalitten ansehen. Das Kunstwerk in Form eines Steinkreises befindet sich auf einem Feld im Norden der Insel und erinnert fast ein wenig an das englische Stonehenge.
Die Fähre brachte mich dann von Rødby aus zurück nach Deutschland und ich beendete meine Reise nach 10 Tagen Solo-Roadtrip. 🙂
Alles in allem war Dänemark definitv eine Reise wert und ich war mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort. Das Land hat einfach so viel zu bieten und ist landschaftlich super schön und abwechslungsreich!
Meine Route seht ihr wie immer hier: