Als uns im Februar 2020 das triste Grau Zuhause allmählich aufs Gemüt schlug, entschied ich mich kurzerhand mit einer Freundin einen Kurzurlaub zu buchen. Da wir beide sehr reisebegeistert sind und schon viel gemeinsam und allein gesehen und erlebt haben, stand schnell fest: ein Roadtrip soll es sein. Für mich, nach wie vor, einfach die schönste Art zu Reisen und ganz nebenbei auch die beste Möglichkeit, in kurzer Zeit möglichst viel zu sehen und mehrere Orte, Sehenswürdigkeiten und Städte zu erkunden. Über das Ziel waren wir uns nach einigen Telefonaten auch klar: Italien sollte es sein. Besser gesagt, die südlichen Regionen Kampanien, Apulien und Basilikata.
Bevor die Reise startete, verbrachte ich einige Zeit damit, unsere Route zu planen und hatte schon bevor wir überhaupt angekommen waren, einen groben Plan unseres Trips, was sich als sehr hilfreich herausstellte, da wir nur 5 Tage in Italien verbrachten.
Wir buchten also einen Flug nach Bari und von hier aus startete unser Roadtrip. Erste Station sollte die süditalienische Stadt Neapel, die als Pizzahauptstadt der Welt gilt, sein. Unser Flugzeug landete gegen Nachmittag in Italien, wir holten unseren Mietwagen ab und dann ging es auch schon für ca. 3 Fahrstunden von der Ostküste and die Westküste, dem Sonnenuntergang entgegen sozusagen.
Als wir Neapel erreichten, war es schon dunkel. Zum Glück hatten wir unser Hotelzimmer schon vorgebucht und auch das Parkhaus am Rande der Stadt war schnell gefunden. Der leichte italienische Vorstadtverkehr war für unsere Verhältnisse schon ausreichend und wir wussten unser Auto lieber sicher geparkt. Nach dem Einchecken hatten wir eigentlich nur noch eines: Hunger, und was bietet sich da besser an als Pizza in Neapel? Wo sich eine der besten Pizzerien der Stadt befindet, wusste auch schon Julia Roberts im Film ‘Eat Pray Love’ und so führte uns der Weg schnurstracks zu „L’Antica Pizzeria da Michele„, wo wir in den Genuss einer echten italienischen Pizza kamen. Ein Traum! Danach fielen wir nur noch erschöpft und vollgefuttert ins Bett und freuten uns auf den nächsten Tag in der Stadt.
Neben Pizza beeindrucken in Neapel außerdem die typisch italienischen Gassen im historischen Zentrum, die Jahrtausende alte Architektur und die tolle Lage direkt am Golf von Neapel. All das erkundeten wir am nächsten Morgen zu Fuß. Aber vorher gab es zum Frühstück Sfogliatelle, eine italienische Gebäckspezialität aus Neapel und danach führte uns eine Tour durch den Untergrund Neapels „Napoli sotterranea„. Sehr spannend und sehenswert!
Am Nachmittag verließen wir Neapel und folgten unserer Route weiter Richtung Süden und Amalfiküste. Allein die Autofahrt in Italien ist schon ein Highlight und eine Reise wert! Gegen Abend erreichten wir unser Tagesziel in der Mitte der Amalfiküste, wo wir eine Unterkunft bei einem gastfreundlichen Italiener gebucht hatten, der uns bereits mit Käse und Wein erwartete und uns anschließend auch noch eine Führung mit Weinverkostung durch seinen Weinkeller gab.
Der nächste Tag empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und wir setzten unsere Reise entlang der Amalfiküste fort, wo uns nach jeder Kurve traumhafte Ausblicke erwarteten.
Wir legten mehrere Stopps ein, zum Fotografieren und um die Städte Positano, Amalfi und Ravello zu erkunden.
Unseren Tag ließen wir diesmal in der Hafenstadt Salerno ausklingen und blickten hier auch ein letztes Mal aufs Mittelmeer und die Westküste Italiens.
Unsere nächste Etappe führte uns nach Matera, eine der ältesten Städte der Welt. Markenzeichen der Stadt sind die so genannten Sassi di Matera, eine Art Höhlensiedlung aus der Jungsteinzeit in Materas Altstadt. Zuerst fuhren wir zu einem Aussichtspunkt außerhalb der Stadt, von wo wir neben einem ziemlich starken Wind, auch einen tollen Blick auf die gesamte Silhouette und die Ausmaße Materas hatten. Auch außerhalb der Stadt befinden sich überall Überreste einstiger Höhlenwohnungen.
Danach suchten wir uns einen Parkplatz direkt in der Stadt und setzten unsere Erkundungstour zu Fuß fort. Das war gar nicht so einfach, da die alten Straßen und Gassen teilweise so klein und eng und verworren sind, dass wir uns schon bald in einem einzigen großen Stadt-Labyrinth befanden, dessen Ausmaße nicht mal mehr Google-Maps mächtig wurde. Nach einigen Sackgassen und falschen Abzweigungen schafften wir es dann aber und fanden den Weg zurück zum Auto und unserer Unterkunft für die Nacht.
Der letzte Tag unserer Reise war angebrochen und wir setzten schon früh unseren Weg Richtung Alberobello fort. Die Stadt im italienischen Apulien ist bekannt für ihre auffälligen Trulli. Die weiß getünchten Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern prägen maßgeblich das Stadtbild und locken zahlreiche Touristen an. Hier gönnten wir uns zuerst Frühstück und anschließend einen kleinen Stadtbummel.
Nachdem unser Flug zurück nach Deutschland erst am Abend stattfand, hatten wir noch etwas Zeit und entschieden uns kurzerhand auch noch nach Polignano a Mare zu fahren. Die Stadt befindet sich etwa 33 Kilometer südlich von Bari und liegt direkt an der Ostküste Italiens und der Adria.
Zum Schluß statteten wir abschließend auch Bari einen Besuch ab und aßen hier unsere letzte italienische Pizza, bevor wir uns schon wieder auf die Heimreise machten.
Alles in allem waren die 5 Tage ein wirklich gelungener Roadtrip, der besonders zu dieser Jahreszeit noch nicht zu überfüllt ist. Wir würden es definitiv wieder so machen!
Hier könnt ihr unsere komplette Route einsehen und nachverfolgen: