Vier Monate bin ich nun schon in Kanada – unglaublich!
Aufgrund der Situation habe ich die Zeit so gut wie ausschließlich auf der Ranch verbracht und war nur hin und wieder bei kleineren Tagesausflügen nach Brandon oder Yorkton dabei. Immerhin konnte ich in der Zwischenzeit aber auch alle organisatorischen Angelegenheiten erledigen, die für meinen Work & Travel-Aufenthalt nötig sind, wie die Eröffnung eines kanadischen Bankkontos und die Beantragung einer Steuernummer.
Nachdem sich der Winter und damit auch die eisigen Temperaturen im März (vorerst) verabschiedet haben, ließ sich der Frühling immer mehr blicken. Im April hatten wir allerdings mit sehr wechselhaftem Wetter zu kämpfen und wurden hin und wieder auch noch einmal mit dem ein oder anderen Schneesturm überrascht.
Im März haben wir dann außerdem Zuwachs auf der Ranch bekommen und dürfen uns seitdem auch um die zwei Esel kümmern, die jedes Jahr für die Sommermonate hier untergebracht sind. Leider mussten wir uns im Winter aber auch von einem der Pferde verabschieden und waren mit unserer Kuh beim Tierarzt – das alles gehört zum Ranch-Leben dazu.
Mit dem immer besser werdenden Wetter konnten wir dann auch immer mehr Zeit draußen verbringen und hatten hier zuerst ein wenig mit Frühjahrputz und Aufräumarbeiten zu tun und konnten irgendwann aber auch anfangen das Gewächshaus und den Garten für die neue Saison starklar zu machen. Hier wächst seit den letzten Wochen schon frischer Salat, Grünkohl & einige Kräuter und bald kann auch draußen gesät & gepflanzt werden.
Die Pferde befinden sich mittlerweile auf größeren Pferdekoppeln und ich habe erstmal ganz schön gestaunt, als mir nach Wochen im Winter das Ausmaß der gesamten Ranch bewusst wurde. 260 Hektar gehören insgesamt zum Anwesen und es gibt einige tolle Wander- & Reitwege, die ich nach und nach alle entdecken durfte. Zuerst bei einigen Spaziergängen und später auch auf Ausritten.
Die typische Prärielandschaft ließ sich nach und nach immer mehr sehen und ich bewundere die Schönheit der Natur – besonders bei Sonnenuntergang verwandelt sich die Umgebung in eine traumhaft schöne Kulisse (fast wie in so manchen Wild Western Filmen). Das Gelände ist außerdem von vielen Seen umgeben und bildet die Heimat einiger wild lebender Tiere, zu ihnen zählen u.a. auch Bären, Wölfe und Elche (bisher hat sich mir aber noch keiner der hier genannten „Nachbarn“ gezeigt 😉 ).
Wie genau es im Sommer für mich weitergeht, ist noch immer etwas ungewiss. Eigentlich wollte ich schon so langsam auf dem Weg Richtung Alberta sein, wo ich Freunde aus meiner Neuseelandzeit besuchen wollte und für den Sommer einen Job in den Rocky Mountains habe. Wie, wann und ob das alles möglich sein wird, entscheidet sich wohl in den nächsten Tagen/Wochen. Bis dahin genieße ich meine Zeit auf der Ranch und lebe meinen „Canadian Dream“ auf dem Rücken der Pferde.