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Vanlife im Winter – Roadtrip Dresden & Umgebung

oder auch: Wie verrückt muss man eigentlich sein?

Am letzten Wochenende im Februar besuchte mich eine Freundin mit der ich 2021 für einen Monat auf Roadtrip quer über Vancouver Island und durch BC, Kanada gereist bin. Schon damals stand der Plan: ich begleite sie in ihrem Van in Kanada und dafür darf sie irgendwann auch bei mir im Van mitreisen. 🙂

Der Oktober damals in Kanada war nicht wirklich ein “Vorzeige-Monat” für unseren Roadtrip und als wäre das unser Schicksal, zeigte sich auch das Wetter Ende Februar in Deutschland nicht so ganz von seiner besten Seite. Die Hoffnung auf angenehmes vorzeitiges Frühlingswetter schwand je näher das Wochenende rückte immer mehr und so packte ich kurzerhand Wintermantel, dicke Stiefel, warme Bettwäsche und viele Wärmflaschen in meinen Van…

Die Reise kann beginnen.

Tag 1: Dresden bei Regen und Schnee

Am Freitag Nachmittag holte ich meine Freundin am Bahnhof ab und gemeinsam starteten wir unseren Roadtrip Richtung Dresden. Wir fuhren bis kurz vor die Stadt und fanden für die erste Nacht einen schönen abgelegenen Stellplatz in der Nähe eines Waldes. Es gab gutes Essen, viel zu erzählen und wir richteten uns ein für die nächsten vier Tage gemeinsam im Van. Die Nacht war kalt und meine Standheizung war unser Retter in der Not. Am nächsten Morgen wachten wir auf und konnten schon die ersten Schneeflocken erblicken – der Winter war noch einmal zurück gekehrt.

Am Morgen setzten wir unsere Reise fort, fanden einen guten Parkplatz in Dresden an der Elbe und erkundeten die Altstadt zu Fuß. Zu einem eisigen Wind, der uns um die Nase wehte, gesellten sich jetzt auch noch Schnee, Graupel und Regen – alles was man sich so wünscht als ‚Vanlifer‘ (nicht)…

Wir flüchteten in die Altmarkt-Galerie, besichtigten die Frauenkirche und wärmten uns am Nachmittag im Café Milchmädchen (eine tolle Empfehlung meiner Freundin aus Dresden) auf.

Als wir auf dem Rückweg zum Van waren, fielen große Schneeflocken vom Himmel und verzauberten den Blick auf den Dresdner Zwinger und die Semperoper. Ein warmes Essen im Van stärkte und wärmte uns noch einmal für die bevorstehende Nacht und wir kuschelten uns schnell in unsere Bettdecken.

Tag 2: Mit der Lößnitzgrundbahn zu Aschenbrödel auf Schloß Moritzburg

Der zweite Morgen sah noch weißer aus als der zuvor. Es hatte die ganze Nacht geschneit und die Temperaturen schwankten um die 0°C mit Tendenz zu Minusgraden.

Wir fuhren nach Radebeul, etwas nördlich von Dresden, wo wir den Vormittag in der Stadt verbrachten. Hier zeigte sich sogar kurz die Sonne. Gegen Mittag fuhren wir dann mit der historischen Lößnitzgrundbahn nach Moritzburg. Die Fahrt betrug etwa eine halbe Stunde und wurde von den einmaligen Geräuschen einer Dampfeisenbahn untermalt.

In Moritzburg angekommen setzten wir unseren Weg zu Fuß fort und kamen am Schloss Moritzburg an. Hier wurde der Weihnachtskultfilm „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ gedreht und wir besichtigten die dazugehörige Ausstellung in den Räumen des Schlosses.

Danach ging es mit der Lößnitzgrundbahn wieder zurück zum Bahnhof Radebeul Ost. Kurz vor Ankunft fiel mir beim Blick aus dem Fenster eine Ansammlung von Menschen auf, die sich auf einer Art Terrasse unter Lichterketten am Hang des Weinberges befanden. Kurzerhand beschlossen wir in die Nähe der Weinberge zu fahren unnd parkten nur unweit des markanten Radebeuler Spitzhaus. Von hier hat man eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt. Daneben befindet sich außerdem der Bismarckturm und die Spitzhaustreppe, die über rund 460 Stufen den Hang hinunter zum Weingut Hoflößnitz führt. Hier angekommen befanden wir uns plötzlich und spontan auf einem Weinfest mit dem letzten Glühweinausschank der Saison, Musik, Essen, guter Stimmung, Lichterketten und Feuerschalen. Ein krönender Abschluss für einen tollen und ereignisreichen Tag!

Tag 3: Schneewandern in der sächsischen Schweiz

Langsam gewöhnten wir uns an die Temperaturen und kamen auch mit dem „Wintercamping“ immer besser zurecht. Tag 3 führte uns in die Sächsische Schweiz und wir besichtigten auf einer kurzen Wanderung entlang des Malerweges vom Ort Rathewalde aus den Kurort Rathen an der Elbe und die Basteibrücke. Die Landschaft war leicht schneebedeckt und sah traumhaft aus – perfektes Wanderwetter.

Tag 4: ein Abstecher nach Karlsbad, CZ

Unseren letzten Abend verbrachten wir auf einem Stellplatz nahe der tschechischen Grenze und da kam mir am nächsten Morgen die Idee noch einen Abstecher nach Karlsbad zu unternehmen. Gegen Mittag dort angekommen, schlenderten wir ein wenig durch die Innenstadt, aßen Kalrsbader Oblaten, probierten von den heißen Quellen und tranken zum Abschluss unseres gemeinsamen Roadtrips noch einen leckeren Chai Latte in einem Café (wie in guten alten Kanada-Zeiten).

Fazit

Unglaublich aber wahr: mein Van ist also auch voll und ganz Winter-Camping-tauglich und dank meiner Standheizung, ein paar Kniffs und Tricks und der richtigen Einstellung kann das auch echt gemütlich sein! 🙂

Nichtsdestotrotz bevorzuge ich definitiv Sommer-Roadtrips und freue mich schon jetzt auf die wärmeren Monate.

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2 Kommentare

  1. Herbert Schreiber sagt:

    Liebe Nancy, .sehr schön geschrieben und sehr schöne Bilder, da werden Erinnerungen wach. Da freut sich ein altes Männerherz.
    Vielen Dank und weiter so.
    Bleib gesund und viele Grüße von

    Herbert aus Bad Brambach

    1. Danke Herbert! Das freut mich. Liebe Grüße, Nancy

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